Die Uni in Schweden – Blekinge Institute of Technology

Ich bin zwar schon wieder in Deutschland, trotzdem soll es heute retrospektiv noch mal um die Uni Schweden gehen. Die Zeit in Schweden besteht natürlich nicht nur aus Partys, Joggen und Ausflügen auf wunderschöne Inseln.

Vorab an dieser Stelle gleich eine Entschuldigung bezüglich der fehlenden Fotos (die in diesem Artikel hab ich von ihrer Webseite „geliehen“). Ich dachte immer ich hätte welche gemacht aber vielleicht hat Basti ja noch welche und ich kann sie hier nachträglich einbauen.

Die Uni allgemein

Die Uni in, an der ich in Schweden in Karlskrona studiert habe, heißt „Blekinge Institute of Technology“ (BTH), beziehungsweise „Blekinge Tekniska Högskola“ auf Schwedisch, und ihre frisch überholte Website kann man hier finden.

Die Uni ist wunderschön direkt an der Ostsee gelegen, obwohl diese von dort aus eher wie ein großer See aussieht und man kaum glaubt, dass es sich tatsächlich um ein Meer handelt. Auch sind es von dem Studentenwohnheim, wo ich gewohnt habe (Minervavägen), keine 5 Minuten Fußweg bis zur Uni (das Wohnheim ist sogar oben rechts auf dem Bild noch ansatzweise zu sehen).BTH Übersicht

Die BTH fokussiert sich im großen und ganzen auf technische Fachrichtungen, so haben sie insbesondere im Fachgebiet „Software Engineering“ (mein Studiengang) einen guten Ruf. Laut dem „Journal of Systems and Software“ is die BTH die sechstbeste Universität der Welt sind und sogar die beste Europas. Das bezieht sich jedoch größtenteils auf die Forschung, nicht die Lehre. Dies liegt wohl vor allem begründet in dem Erfolg des Professors „Claes Wohlin“, der einer der Professoren mit den meisten Veröffentlichungen im Software Engineering weltweit ist. Ich habe ihn jedoch in meiner gesamten Zeit an der BTH leider kein einziges mal gesehen. Generell habe ich nie einen Professor gesehen, aber dazu später mehr.

Ansonsten kann man an der BTH noch einige andere Studiengänge studieren, Freunde von mir studieren unter anderem die folgenden Studiengänge (frei übersetzt): Telekommunikation, Informatik, Stadtplanung, Computersicherheit, Game Programming, Krankenpflege, Elektrotechnik, Wirtschaft und Mechanik. Eine Übersicht aller Studiengänge gibt es hier. Die Uni legt auch viel Wert auf Nachhaltigkeit und hat auch dafür einen eigenen Studiengang.

Die BTH ist sehr international, so international, dass ich in meinem Studiengang kaum Schweden hatte. Um genau zu sein waren es glaube ich 3 von weit über 100. Die Vorlesungen im Master werden alle auf Englisch gehalten, insofern ist es kein Problem nicht Schwede zu sein beziehungsweise nicht fließen Schwedisch sprechen zu können.

In der BTH gibt es ein kleines Café und eine Mensa, die zwar gut aussieht, aber auch relativ teuer ist. Deswegen war ich auch nie dort essen. Persönlich kann ich nur den guten Inder gleich um die Ecke von der BTH an der „Hauptstraße“ empfehlen. Da gibt es super leckeres indisches Essen und auch sehr leckere Pizza. Zwischen 11 und 14 Uhr für Studenten sogar mit einem Getränk der Wahl dazu für nur 50 Kronen (~5,60€) – ein für Schweden kaum zu toppender Preis (die Mensa ist teurer…). Man sollte allerdings vorher anrufen und bestellen, die Zubereitung dauert meist zwischen 15 und 20 Minuten.

Arbeiten an der BTH

An der BTH herrschen gute Arbeitsbedingungen und es gibt wirklich viele Räume und Tische für Studenten um dort zu arbeiten. Gut ist vor allem, dass die Uni (Bibliothek ausgenommen) 24 Stunden am Tag offen hat, sowohl in der Woche als auch am Wochenende. Das hätte ich mir am HPI doch das ein oder andere mal bei den Gruppenarbeiten sehr gewünscht.

Die Arbeitsräume sind meist mit Tischen, Stühlen und einem Whiteboard ausgestattet. In der Bibliothek gibts dazu auch noch einen riesengroßen Monitor. Die Räume in der Bibliothek kann man buchen, und muss das eigentlich 2 oder 3 Wochen vorher machen, da viele Studenten „auf Vorrat“ buchen. Wenn man allerdings einen leeren Raum findet kann man rein gehen und dort arbeiten bis jemand vorbeikommt, der reserviert hat.

Achja die Bibliothek, ein wunderbarer Ort und nicht zu vergleichen mit Bibliotheken in Deutschland. BibliothekIm Untergeschoss sieht es so aus wie in Bibliotheken in Deutschland aber etwas reden ist erlaubt und nicht nur flüstern. Im oberen Geschoss hingegen ist alles bunt, sogar mit Plätzen um sich hin zu legen. Reden ist ausdrücklich erlaubt und möglich, ohne vom nächsten Jurastudenten mit einem der vielen Gesetzbücher erschlagen zu werden. Die Bibliothek wird oft für Gruppenarbeiten genutzt, da man fast immer einen Platz findet und man sich nicht anmelden muss. Außerdem trifft man dort eigentlich immer Freunde mit denen man nett plaudern kann.

Studieren an der BTH

Im ERASMUS-Studium darf natürlich auch das Studium nicht zu kurz kommen. Natürlich besucht man an der Gastuniversität Kurse. Die reine Anzahl an Vorlesungen ist dabei jedoch deutlich geringer, als ich es aus Deutschland gewohnt bin. In einer Lernperiode (study period/läsperiod) wird einem empfohlen 2 aber maximal 3 Kurse zu belegen. Ich habe mich daran gehalten und immer 2 Kurse belegt (+ normalerweise einen Schwedischkurs). Vorlesungen gibt es meistens zweimal die Woche in Zweistundenblöcken. Dabei wird fast immer mit akademischen Viertel begonnen und zumeist wird nach 45 Minuten oder einer Stunde noch eine Pause für 10 bis 15 Minuten eingelegt. Dadurch sind die Vorlesungen dann effektiv meist 90 Minuten lang. Meine meisten Vorlesungen fingen frühestens um 10, ganz selten um 8 an, aber oft musste ich auch erst 13 oder 15 Uhr zur Uni. Ab und zu auch gar nicht, weil ich weder eine Vorlesung noch ein Gruppentreffen hatte.

Da es nicht so viele Vorlesungen gibt verbringt man die Zeit oft hauptsächlich mit etwas anderem, den „gefürchteten“ Assignments. Das sind meist sehr zeitaufwändige Aufgaben, die mit in die Bewertung des Kurses einfließen. Und das meist nicht zu knapp, so ist es zumeist so das alle Assignments zusammen gut 50% (mal mehr, mal weniger) der Note des Kurses ausmachen. Insofern sollten diese auch von entsprechender Qualität sein.

Durch diese Assignments kommt der Arbeitsaufwand oft in Schüben, nämlich mit Veröffentlichung selbiger oder je näher ihr Abgabetermin rückt. Persönlich habe ich den Arbeitsaufwand für einige der Assignments teilweise als enorm übertrieben empfunden, da man die selben Inhalte genauso gut mit viel kleineren Aufgaben hätte vermitteln können. Aber wahrscheinlich ist das eine Rechtfertigung dafür, das man für die Kurse 20 Stunden pro Woche aufbringen soll. Und so haben wir dann 35 Seiten lange oder über 60 Seiten lange Projektmanagementpläne verfasst. Auch hat mir bei manchen Aufgaben die Praxisrelevanz gefehlt, die ich von meinem Bachelorstudium am HPI gewohnt war. Manchmal kam es mir auch ein wenig wie Beschäftigungstherapie vor, wenn wir mal wieder einen IEEE Standard lesen mussten um ein dazugehöriges Dokument anzufertigen.

Man muss dazu aber sagen, dass der Arbeitsaufwand bei den Assignments wohl bei weitem nicht in allen Studiengängen so ist. Wenn ich Studenten, die schon länger an der BTH studieren, erzählt habe, das ich Software Engineering studiere wurde ich meist wie ein Außerirdischer angeguckt und gefragt wie ich das denn alles schaffe, da es so schwer ist und die Dozenten so viel verlangen. Aus einigen anderen Studiengängen (an dieser Stelle nicht näher benannt 😉 ) kenne ich Geschichten, das die Leute sich regelrecht langweilen, weil sie nichts zu tun haben. Oder das da für Kurse insgesamt so viel Arbeit aufgebracht werden musste wie bei uns für ein halbes Assignment.

Auch ist mir an der BTH leider teilweise negativ aufgefallen, das davon ausgegangen wurde, das die Studenten Zugriff auf ein bestimmtes Buch oder ähnliche Materialien besitzen. Dabei war es oft so, das es von dem Buch in der Bibliothek maximal 2 Exemplare gab (manchmal gar keine) – und das verteilt auf gut 80 Studenten. Die Bücher waren oft nicht billig und sie waren nicht nur als Lernhilfe gedacht. Es gab teilweise Assignments die daraus bestanden mehrere Kapitel eines dieser Bücher zu lesen und dann darüber zu reflektieren. Ohne das Buch natürlich schwer möglich und in diesen Veranstaltungen waren die Verantwortlichen oft nicht so hilfreich dabei die entsprechenden Materialien zu beschaffen.

Klausuren werden am Ende der meisten Kurse geschrieben und was Klausuren angeht finde ich das schwedische System deutlich besser als das Deutsche. Für Klausuren hat man dort immer 5 volle Stunden Zeit, auch wenn die Klausur nur für 90 Minuten ausgelegt ist. Ich finde das besser, weil so wirklich mein Wissen getestet wird und nicht getestet wird wie schnell ich schreiben kann. Am HPI bin ich leider des öfteren mit der Klausur nicht fertig geworden und habe dadurch einige Punkte und meistens auch eine Note oder mehr verloren.

Das schwedische Universitätssystem ist sowieso sehr kulant. Man kann jedes Assignment und jede Klausur zweimal wiederholen, wenn man bei den ersten Versuchen durchgefallen ist oder einfach nicht abgegeben hat. Außerdem kann man sich meistens alte Klausuren am Helpdesk abholen um sich ein Bild von der Klausur zu machen.

Über die einzelnen Kurse, die ich besucht habe, gibt es zu einem späteren Zeitpunkt nochmal einen detaillierten Post – hauptsächlich für interessierte HPI Studenten, die gerne nach Karlskrona möchten. Die Qualität der Lehre und der Arbeitsaufwand hat sich von Kurs zu Kurs doch teilweise schon erheblich unterschieden. Für mich war auch merkwürdig, das ich nie einen Professor zu Gesicht bekommen habe. Wenn man Glück hat wurde die Vorlesung von einem Doktor gehalten, was meist auch sehr gut war. Oft aber auch von Doktoranden, wo die Qualität sehr schwankend war.

Die Lehrplattformen

An der BTH gibt es grundlegend 2 Internetplattformen, die man häufiger benutzen wird. Das sind itslearning und das student portal.

Itslearning wird hauptsächlich dazu benutzt Informationen zwischen Dozenten und Studierenden auszutauschen. So werden dort Materialien hochgeladen und Ankündigungen gemacht. Auch müssen sämtliche Assignments hier abgegeben werden und die Benotung selbiger erfährt man auch über itslearning. Es ist jedoch Vorsicht geboten, itslearning lässt keine Abgaben mehr nach der Deadline zu und auch wenn man Tage vor der Deadline eine Lösung abgibt, kann man diese später nicht mehr ändern. Das heißt wenn man eigentlich noch Zeit hätte und einem noch ein Fehler auffällt, aber schon abgegeben hat, hat man halt Pech gehabt.

Das student portal wird normalerweise zur Registrierung für Kurse benutzt, das kann einem als ERASMUS Student aber (abgesehen vom Schwedischkurs) herzlich egal sein, da der ERASMUS Koordinator normalerweise die Kursbelegung klärt. Man muss aber aufpassen, denn hier muss man sich für die Klausuren anmelden. Diese Anmeldung wird ~2 Monate (oder so) vor dem Klausurtermin frei geschaltet und ist nur bis ~2 Wochen vor der Klausur möglich. Wenn man es vergisst sich anzumelden, muss man hoffen, das noch Sitzplätze frei sind. Außerdem kann man sich hier Ladokzertifikate herunterladen. Ladok ist eine zentrale schwedische Datenbank, in der die Studienleistungen von fast allen Studenten in Schweden erfasst sind.

So das waren ein paar gesammelte Eindrücke vom Blekinge Institute of Technology. Der nächste Post wird sich etwas detaillierter mit Kursen und Dozenten befassen.

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Kekse backen!

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Ja und auch hier ist mal wieder nicht so viel aus den versprochenen Artikeln gewurden, hier ist viel los mit Assignments und Klausuren, vllt. komme ich ja doch noch mal dazu. Hier als kleine Entschädigung ein paar Fotos vom Kekse backen, denn wer mich kennt weiß, dass ich das unheimlich gerne tue.

Diesmal sind es wieder 4kg und fast alle davon werden an gute Freunde und nette Menschen aus Karlskrona verschenkt werden – als kleines Dankeschön für die schöne Zeit hier. Also hier mal wieder statt eines Artikels, eine Bilderreihe 😉

Danke noch mal an Opa Dieter für das Nachschicken, des Rezeptes 🙂

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Meine Joggingstrecke in Schweden

Diese Galerie enthält 40 Fotos.

Ja auch ich schreibe hier wirklich mal wieder – hoffentlich auch mal wieder öfter. Hier erstmal eine kleine Bildergalerie die ich mal gemacht habe als ich einen Teil meiner Joggingstrecke abgelaufen bin – das war damals noch im Herbst (jetzt … Weiterlesen

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Studentische Ernährung in Schweden

Heute soll es mal darum gehen, wie man sich denn so in Schweden ernährt. Bevor ich hierher gefahren bin hatte ich davon ja so einige Vorstellungen: Fast jeden Tag selbst kochen, auch immer mal schön mit Fleisch aber auch mal anfangen regelmäßig Fisch zu essen etc… was davon nun Traum war und was Realität ist wird im Folgendem genauer erläutert.

Meernähe = viel Fisch – oder nicht?

Also  ich lebe ja in Karlskrona, das ist eine Stadt die über mehrere Inseln verteilt an der Ostsee liegt. Ich laufe gerade mal so 5 Minuten bis zur Ostsee. Da wirds doch wohl viel Fisch geben! Ich meine Fisch ist nicht gerade meine Lieblingsspeise, aber was nicht ist kann ja noch werden und gesund ist es ja allemal!

Fehlanzeige, leider. Es gibt wohl einen kleinen Fischmarkt, aber relativ weit entfernt (~1h zu Fuß) und der ist wohl auch ziemlich teuer. Im Supermarkt gibt es nicht wirklich so viel Fisch wie man es erwarten würde. Selbst zu unserem Begrüßungsdinner gab es ja nur Geflügel. Was es gibt ist viel Kaviarcreme… aber: Nein danke!  Ok also kein Fisch. Aber dann wirds doch wenigstens ordentliches Fleisch geben oder? Ich mach mir ja zu Hause auch sehr gerne Schweinenackensteak in der Pfanne (700g bei netto für 2.89€ wenn ich mich nicht irre!) mit ordentlich Gewürzen. Das wird man hier ja wohl auch machen können oder?

Jein… Fleisch ist hier verdammt teuer. Wenn man so das Regal lang läuft dann sind die meisten pro Kilogramm Preise so um die 12€ – es gibt da auch locker mal was für über 20€ pro Kilogramm. Irgendwann kommen dann die für ~9€ und wenn man ganz viel Glück hat, dann gibt es noch etwas halbwegs akzeptables für 6 bis 7€ pro Kilo.

Fleisch ist ja nicht alles…

Zum Glück ist Fleisch ja nicht alles und man kann noch vieles mehr essen, zum Beispiel Müsli! Die Auswahl an verschiedenen Müslisorten hier ist wirklich erstaunlich, da gibt es beinahe 3 Regale nebeneinander nur mit unterschiedlichen Müslisorten – was auch darin resultiert, dass ich teilweise mehr als 5 verschiedene Sorten in meiner Wohnung habe. Ich esse halt gerne Müsli. Die Müslipreise sind leider auch nicht die billigsten.. vernünftig, wie ich nun mal bin, kaufe ich schon meistens das billigere Müsli das kostet dann pro Kilogramm aber auch zwischen 3€ und 5.50€. Nichts wovon man arm wird aber schon etwas teurer als in Deutschland…

Der derzeitige Mueslivorrat (ok und die Nougat Bits)

Der derzeitige Mueslivorrat (ok und die Nougat Bits)


Apropos: die gute alte Nutella hat es nicht nur kalorinenmäßig in sich! Hier schreckt auch schon der reine Preis vom Kauf ab (so sehr, dass ich gar nicht mehr weiß wie teuer sei denn genau war). Auch die Kinderschokolade ist manchen Orts sehr teuer. Am billigsten sind da noch 6 Riegel für 1.60€.

Und etwas sehr wichtiges habe ich noch vergessen: Milch! Wer mich gut kennt weiß, dass ich am Tag gerne mal einen ganzen Liter Milch trinke. Da schlägt hier der Liter mit 0.81€ im Vergleich zu Deutschland auch ganz gut zu Buche… auch gibt es keine haltbare Milch (bzw. bei LiDL gibt es die doch, sie kostet aber glaube ich ~1.20€ pro Liter) wodurch ich dann doch etwas öfter einkaufen gehen muss.

Und das gute Eis von dem ich schon berichtete gibt es hier leider seit Anfang Oktober auch nicht mehr… die Eisdiele hat Winterpause :-/

Und was ess ich hier jetzt?

Naja bei Milch gibt es da keine Diskussion! Die brauch ich, ein Morgen ohne Müsli oder Kakao ist ein schlechter Morgen! Die muss also gekauft werden. Komme was wolle.

Ansonsten sind Nudeln (~1€ pro Kilo) und Kartoffeln (0.80€ das Kilo) erschwinglich – natürlich gibt es auch noch das gesunde Obst! Da kosten beispielsweise die Äpfel nur ~1.50€ pro Kilogramm was auch mehr als nur ok ist.

Natürlich koch ich hier viel, wie ich es mir auch gedacht habe – eigentlich jeden Tag. In meinem Zimmer habe ich direkt 2 Herdplatten die zum Kochen wunderbar geeignet sind, oft gibt es Nudeln (mit vielen Gewürzen verfeinert – davon hab ich inzwischen auch schon 8 verschiedene) und auch gerne mal Kartoffeln. Zu den Kartoffeln gibt es dann auch ab und zu Rostbratwürste. Was ich hier auch sehr gerne mache sind Pfannkuchen (bzw. Eierkuchen) – gehen schnell, schmecken und machen satt! Außerdem gibt es natürlich früh immer schön Müsli (und manchmal auch Abends/Mittags wenn ich faul bin oder/und es eilig habe).

Es gibt auch eine Gemeinschaftsküche mit einem Gemeinschaftsherd, den man benutzen kann, letztens haben wir beispielsweise selbst Pizza gebacken, was auch sehr lecker und nahrhaft war.

Auch gibt es hier sehr viel Wraps… also diese Mexikanischen „Teigverpackungen“ – die und schöne scharfe Soße kann man sich hier in jedem Supermarkt kaufen und sie dann mit allem füllen was einem lieb ist. Persönlich bestreiche ich sie gerne von innen mit Frischkäse, scharfer Sauce und einem bestimmten Gewürzmix. Dann werden sie noch mit allem befüllt auf das man gerade Lust hat. Sehr gut schmeckt es auch ganz vegetarisch mit Mais und roter Parika. Oder man nimmt einfach ein paar Köttbullar.

Ein paar Köttbullar

Achja, Köttbullar. Das ist soetwas speziell schwedisches und das billigste Fleisch an das man hier wohl kommt, es sind ganz kleine Minifrikadellen (siehe Bild). Man kann sie eigentlich fast überall dazu essen.

Und etwas Fisch gibt es doch – in Form von Fischstäbchen, die hier auch sehr billig sind. Mit Kartoffeln und etwas Ketchup schmeckt das gut und erweckt Erinnerungen an die Kindheit (nun gut für mich abgesehen von den Kartoffeln, die ich damals noch verschmäht habe).

Wirklich essen gegangen (auf eigene Kosten) bin ich hier erst vier mal. Zweimal Mc Donalds (ein mal davon ganz am Anfang, um erst mal ein Glas zu haben). Ein mal bei Maxburger in Hoffnung auf einen besseren Burger. Und ein mal schließlich in der stars&stripes Sportsbar, was mich inklusive eines Biers dann auch fast 30€ gekostet hat. Fazit: naja. Ich freu mich mal wieder im Bird oder Hardrock Cafe zu landen. Döner hab ich hier noch gar nicht probiert, denn 5€ für einen Döner sehe ich dann auch irgendwie nicht sein.

(teurer) Burger bei Stars & Stripes

Da ich aber auch gerne selbst koche habe ich mir auch schon einige male Burger selbst gemacht, einfach etwas Hack gekauft (Das Kilo kostet „nur“ 6€ – dafür gibts sogar deutsches Hack!) und die Burger selbst gemacht – schmeckt besser als alles was ich hier bis jetzt sonst in diese Richtung gegessen habe. Und billiger ist das dann auch noch 😉

Man mag sich jetzt fragen: „Gibts da denn keine Mensa?“ Und die Antwort lautet: „Nicht wirklich“ – es gibt ein „Café J“ Bistro wo man scheinbar ganz gut essen gehen kann, das kostet dann aber auch glaube ich gute 6€, da lauf ich lieber die 5 Minuten zum Studentenwohnheim und mach mir selbst was bzw. schmier mir eine Stulle.

Und der Alkohol?

Alkohol gehört ja doch irgendwie zur studentischen Ernährung…  und wie sieht es damit nun genau in Schweden aus? Naja alles was mehr als 3.5% hat darf nur im Systembolaget gekauft werden, was eine staatliche Kette ist. Staatliches Monopol ole!

Das „Wasserbier“ der Supermärkte gibt es aber manchmal erschreckend günstig – 1.50€ für einen Sixer im Ausnahmefall (meist aber doch teurer). Im Systembolaget wird es dann nochmal teurer aber auch nicht so schlimm, ein normales Bier kann man da auch schon ab 1.30€ kriegen (das ist dann aber glaube ich nur 0.33).

Und Whiskey? Naja ich behaupte mal, dass ich meine letzte Flasche Jameson (0.7l) zu Hause für ~ 15€ erworben habe. Hier würde ich locker das doppelte bezahlen. Zum Glück genieße ich Whiskey und habe demzufolge noch welchen da!

Zusammenfassend

Schweden ist deutlich teurer als Deutschland, das merkt man vor allem auch beim Essen. Da mein Zimmer aber ideal liegt (5 Minuten zur Uni und 30 Meter zu dem Ort wo die Party meistens anfängt) ist das kein Problem, da koche ich halt mehr und werde in Zukunft hoffentlich auch noch ein paar neue Rezepte lernen.

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Der Oktober beginnt, und ich hab wieder Zeit

So von mir gibt es jetzt endlich auch mal wieder etwas zu hören! Ich hatte ja schon angekündigt wegen des stressigen Septembers nicht so viel zu schreiben und so war es dann auch – darum hier mal wieder ein paar Rauchzeichen des 21. Jahrhunderts von mir.

Und wie war der Kurs so?

Der Kurs war absolut toll – aber mächtig anstrengend. Ich hab die letzten 3 Wochen wirklich größtenteils daran gearbeitet. Klar ich bin noch zu den Vorlesungen gegangen und habe auch dort meine Aufgaben gut erledigt – wie gut wird sich allerdings erst noch zeigen wenn wir die Noten erfahren (wir mussten ein dreiseitiges Essay schreiben, aber nur „gute“ Paper galten als Quellen). Ich bin da aber sehr zuversichtlich.

Auch habe ich  mir jeden Tag eine Stunde Zeit genommen mich an meinen Lieblingsplatz – ein Abhang 5 Minuten von hier entfernt, der zur Ostsee runter führt – zu setzen. Das war immer gut um Musik zu hören, zu lesen und wieder neue Energie zu tanken.

Ausblick von meinem Lieblingsplatz

Zu allem Überfluss bin ich in der Zeit auch noch ein wenig krank geworden aber inzwischen gehts mir schon wieder ziemlich gut, so dass es mich nächste Woche wohl auch wieder zum Basketball spielen ziehen wird.

Und naja ihr kennt mich, auch wenn der Kurs anstrengend war hat er Spaß gemacht und ich hab wahnsinnig viel gelernt. Und – ich hab bestanden. Für gewöhnlich hat der Kurs eine Durchfallquote von rund 50%, wenn ich richtig informiert bin. Diesmal waren es so weit ich weiß „nur“ 25% (beste Quote in der Geschichte des Kurses!), was aber vor allem auch unseren tollen Kursleitern und Mentoren zuzuschreiben ist.

Der Kurs war nicht von der Uni aus sondern von einer freien kostenlosen Online-„Unviersität“ (Link) und es ging um Ruby Programmierung. Ich kann mir den Kurs nirgendwo anrechnen lassen, habe aber mehr gelernt als in den meisten Kursen und stehe jetzt auf der Alumniliste und habe auch somit Zugang zu weiteren Lernmöglichkeiten, vor allem aber auch zu interessanten Menschen.

Ganz nebenbei wurde ich als Belohnung für meine Arbeit an einem Open Source Projekt (im Rahmen des Kurses) schon auf der RubyConf, der größten Rubykonferenz, vom Verantwortlichen des Projekts lobend erwähnt, zumindest wurde mir das berichtet. Na wenn das nichts ist 😉 Natürlich werde ich an dem projekt auch so weiterarbeiten, weil es wahnsinnig interessant ist!

Und sonst so?

Naja wie gesagt abgesehen davon hab ich nicht so viel gemacht, also klar als ich gesund war bin ich Mittwochs und Donnerstags immer zum Basketball gegangen, was echt ziemlich cool ist. Leider sind da aber auch alles „nur“ Internationale, Schweden trifft man in der Tat relativ selten, von 12 Spielern sind dort nur maximal 3 „echte“ Schweden. Spaß macht es trotzdem, und so spiele ich meistens mit meinen neuen türkischen Freunden zusammen.

Das Wetter hat sich wider erwarten auch noch ein mal gebessert, besonders die letzten beiden Tage – wir hatten über 20 Grad! Für Ende September/Anfang Oktober bestimmt irgendeine Art schwedischer Rekord! Da konnte man nochmal schön spazieren gehen und sich in die Sonne setzen.

Heute ist das Wetter leider wieder gekippt und es ist viel kälter geworden und vor allem ist es den ganzen Tag über auch sehr neblig. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum heute ein trauriger Tag ist. Heute ist der letzte Tag an dem die berühmte Eisdiele auf hat. Traurig aber wahr! Also nochmal hin da – ein letztes mal die 9 bis 12 Kugeln Eis für keine 5€ gegessen. Wir saßen als einzige draußen (drinnen war es voll, weil es so kalt war) und hatten da auch gleich eine Begegnung mit diesen kleinen Freunden hier, die auch etwas von unserem Eis abhaben wollten:

4 kleine Mitesser

Vögelfütterung

In der nächsten Wochen haben wir in einem Kurs statt 2 Vorlesungen glatt 4, da 2 ausgefallen sind. Ein mal war die Dozentin krank und ein mal wären 75% des Kurses nicht da gewesen, da sie auf einem Schiffstrip nach Polen waren. Und während einer anderen Vorlesung war eine Feueralarmübung, da geben die sich hier übrigens richtig Mühe. Da wird wirklich ein Rauchgenerator eingesetzt! Das Problem ist nur, dass der Rauch so schlecht wegzieht und der Alarm deshalb noch einige male losgegangen ist obwohl die Übung längst vorbei war – was unseren Vorlesungbetrieb auch ein „klein wenig“behindert hat.

Für Josis Mutti (und die anderen natürlich auch)

Nun Josi ist eine Kommilitonin von mir und mir ist zu Ohren gekommen, dass es wohl Beschwerden gab, dass ich hier so lange nix geschrieben hätte (da Josi selbst keinen Blog schreibt, wird wohl meiner gelesen 🙂 ).

Nun Josi geht es so weit gut, sie hat es die letzten beiden male beim Eis essen auch endlich geschafft 3 Geschmäcker anstatt nur 2 zu nehmen! Sie ist lieb und zieht ihre hochhackigen Schuhe nicht so oft an (sie wohnt über mir). Ansonsten ist sie glücklicherweise immer dafür zu haben, wenn ich Lust auf Pfannkuchen habe, aber leider kein Mehl mehr habe (welches sie wideurm beseitzt). Gestern hat sie sogar einen sehr guten Pizzateig gemacht der vorzüglich geschmeckt hat, auch wenn ich bei der Aufteilung der Pizza etwas benachteiligt wurde (vor allem wenn man Hunger und Körpergröße berücksichtigt!) – aber naja man kann halt nicht alles haben.

Abschließend

Hier gehts also allen gut, in den nächsten Wochen haben wir wieder einige Abgaben aber wir werden es überleben. Ich werde jetzt wohl auch wieder öfter mal schreiben, da ich ja jetzt wieder mehr Zeit habe. Ich glaub im nächsten Post werde ich mal ein bischen von dem Essen hier berichten (also, abgesehen von Eis… gibts ja nicht mehr 😦 ) oder auch von etwas anderem – man wird es erleben!

Bis dahin wünsche ich allen Lesern einen guten Start in die Woche!

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Neuigkeiten aus Schweden

Hallo liebe Leser, an dieser Stelle möchte ich mal ein kurzes Statusupdate posten:

ERASMUS Intensive Language Course

Den Sprachkurs habe ich sehr gut überstanden. Die Klausur und die mündliche Prüfung waren nicht so wild. Insgesamt habe ich mit B abgeschnitten da mir im Grammatiktest dann doch 4 Fehler unterlaufen sind, ist ja kein Weltuntergang (vor allem da man den Kurs bei uns irgendwie leider gar nicht einbringen kann). Ich möchte Schwedisch auch gerne weiter machen, aber nicht in dieser Studienperiode, erst in der nächsten.

Die erste Vorlesung

Am Freitag war doch Tatsache meine erste Vorlesung. Diese verlief eigentlich sehr gut, es war nur irgendwie ein wenig beängstigend. Der lustige Teil war, dass die Dozentin wohl schon seit 9:00 im Raum war, weil sie dachte dann würde die Vorlesung beginnen. Tatsächlich begonnen hat die Vorlesung allerdings um 10:00 (+ akademisches Viertel).

Sie hat dann auch gleich angekündigt, dass sie die erste Vorlesung unter anderem damit verbringen wird uns etwas Angst einzujagen – und das hat sie getan 🙂 Angefangen mit einem „Letztes Jahr waren die Ergebnisse der Klausur… armselig. Ich glaube die Studenten waren zu faul.“ Dann hat sie erzählt, dass sie von uns erwartet ~20h pro Woche an Arbeit in den Kurs zu stecken (da die meisten nur 2 Kurse haben). Daraufhin wurde aber auch noch klar gestellt, dass es nicht einfach ist eine gute Note zu bekommen – wer in der zweiten Hausarbeit ein C bekommt darf sich wohl sehr glücklich schätzen (Skala von A-F). Achja und ein Buch und mehrere Paper sollen wir auch noch lesen – für wirklich gute Noten wird eigene Recherche benötigt.

Persönlich fühle ich mich dadurch nicht verängstigt sondern eher herausgefordert… mal schauen was so aus dem Kurs wird. Das wir in unseren Ausarbeitungen nur Bücher/Paper verwenden dürfen mit richtiger wissenschaftlicher Grundlage (Expertenmeinungen zählen nicht – nur Beweise!) stößt mir etwas auf aber so ist das im Master wohl 😉

Andererseits ist der Kurs wahnsinnig interessant und die Dozentin scheint wirklich Ahnung zu haben, sie hat auch ein Buch über das Thema geschrieben, welches leider viel zu teuer ist. Ich freue mich darauf und hoffe, dass es doch nicht zu anstrengend wird, denn es macht Spaß da Zwischenfragen gerne gesehen sind und gut beantwortet werden.

Und sonst so?

Mir gehts gut – hier ist langsam einiges an Leben eingekehrt, alle Wohnungen sind voll besetzt und hier ist immer viel los. Das Wetter wird aber leider schlechter so, dass wir schon einige Tage lang nicht mehr Baden gegangen sind. Aber naja so ist halt Schweden, es ist trotzdem sehr schön, die Sonne scheint viel und ich werde mich auch gleich wieder auf meinen Lieblingsjoggingtrack begeben.

Nächste Woche startet auch mein anderer Kurs sowie mein Onlinekurs, den ich zusätzlich noch belege (selbiger geht nur bis Ende September). Es kann sein, dass ich mir in dieser Zeit aufgrund der hohen Belastung nicht so oft melde und ich entschuldige mich schon jetzt dafür, ich probiere darum präventiv noch ein paar Beiträge online zu stellen 🙂

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EILC – ERASMUS Intensive Language Course

Der EILC ist ein intensiver Sprachkurs, der während des ERASMUS-Austauschprogramms für weniger populäre Sprachen angeboten wird, damit auch die ausländischen Studenten, die in diese Länder gehen, die Sprache vorher lernen können.

Es hat sich in der Tat als sehr schwer erwiesen, in Potsdam und Umgebung (inklusive Berlin) einen Schwedischkurs für Anfänger zu finden. So war alles, was mir vorher übrig blieb, mich so ein bischen mit online Material vorzubereiten. Dafür hatte ich aber leider auch nicht so viel Zeit. Zum Glück wurde ich für den EILC in Karlskrona an der Universität angenommen, an der ich hier auch studieren werde. So ging ich mit wenig Vorwissen in diesen Kurs – das war und ist aber überhaupt kein Problem! Aber selbst wenn man schon etwas Vorwissen hat, ist der Kurs wohl eine gute Auffrischung des Wissens.

Die Zusammensetzung des Kurses

Die Gruppe nach dem Eisessen

Unser Kurs ist für 28 Menschen vorgesehen, die dann 3 Wochen lang Schwedisch lernen sollen. Von diesen 28 ist einer nie aufgetaucht, so das sich nationsmäßig insgesamt folgende Verteilung ergibt:

  • 14 Deutsche
  • 2 Österreicher
  • 3 Polen
  • 2 Spanier
  • 1 Italienerin
  • 1 Französin
  • 1 Litauerin
  • 2 Tschechen
  • 1 Türkin

Besonders die erste Zahl (unter Umständen kombiniert mit der Zweiten) ist etwas erschreckend – vor allem wenn man am ersten Tag im „international office“ schon mit „Seid ihr auch Deutsche?“ begrüßt wird.

Nicht, dass ich etwas gegen Deutsche hätte, aber es ist schon merkwürdig wenn man in ein fremdes Land geht um die dortige Kultur und die Kulturen der anderen internationalen Studenten kennenzulernen, dort aber wahnsinnig viele Deutsche sind. Das ganze hat sogar darin resultiert, dass sich beim Willkommensessen kein Deutscher neben einen anderen Deutschen setzen durfte, so dass wir die Anderen kennenlernen konnten. Eine gute Maßnahme!

So ist der kulturelle Mix doch sehr gut gelungen und es ist glücklicherweise keineswegs so, dass ich „nur“ mit den Deutschen rumhänge sondern mit allen. Alle sind sehr nett, aufgeschlossen (Ein Pole hat mir Polenwitze erzählt!) und haben Lust darauf feiern zu gehen. Eigentlich machen wir fast jeden Tag etwas zusammen in der Gruppe – egal ob wir uns nun auf einer Inselt treffen um zu Grillen, Baden gehen oder uns Abends im Gemeinschaftsraum treffen um was zu trinken. Umgangssprache ist dabei Englisch und selbst wenn man sich gerade mal nur mit Deutschen unterhält ist die Umgangssprache meistens Englisch, was bis jetzt immer sehr gut funktioniert hat.

Die vom Sprachkurs organisierten Tätigkeiten

Neben den von uns intern (über eine Facebookgruppe) organisierten Tätigkeiten veranstaltet das international Office (in Form von Lina – quasi unsere Bespaßerin und Betreuerin) noch zahlreiche andere kostenlose Tätigkeiten. Hier mal eine kleine Auflistung von allem was wir bis jetzt auf Kosten der Uni (und damit wohl Schwedens oder der EU) gemacht haben:

  • Ein Orup Konzert (berühmter schwedischer „Schlagersänger“)
  • Ein Willkommensessen (leider ohne schwedische Spezialitäten)
  • Ein sehr großes Eis
  • Ein Besuch im Marinemuseum Karlskrona (leider ohne WASA – die ist in Stockholm, in Karlskrona gab es deswegen gar nichts über sie)
  • Den wunderbaren Inseltrip (im letzten Post gibt es die Bilder)
  • Gestern Paddeln und Krebse essen
  • Der Sprachkurs an sich kostet auch keinen Cent
  • und sicherlich noch einiges anderes (was ich vergessen habe bzw. noch kommt: morgen fahren wir nach Aspö – noch eine Insel)

Die Gruppe beim Kubb spielen

Insgesamt ist das alles sehr spaßig gewesen, sogar auf dem Urup-Konzert hatten wir unseren Spaß. Wegen all diesen Tätigkeiten fiel auch öfter mal der Unterricht aus, weshalb dieser mehr zu einem zweiwöchigen Kurs zusammengeschrumpft ist als zu einem dreiwöchigen Kurs. Apropos Sprachkurs darum ging hier ja eigentlich…

Der Sprachkurs

Der Sprachkurs an sich ist sehr entspannt und man überarbeitet sich dafür auf keinen Fall, besonders wenn man aus Deutschland kommt. Man kann einige Vokabeln entweder aus dem Deutschen oder dem Englischen entnehmen und die Grammatik ist, bis auf einige Ausnahmen, der deutschen Grammatik sehr ähnlich.

Unterricht ist (eigentlich) jeden Tag von 10:00 bis 15:00 mit Pausen von 11:15 bis 11:30 und 12:30 bis 13:00. Da ich nur 5 Minuten zur Uni laufen muss reicht letztere locker aus um noch ein mal schnell Essen zu gehen.

Manchmal fällt der gesamte Kurs aus weil wir etwas mit Lina unternehmen, manchmal nur der Nachmittagsunterricht. Und manchmal wird auch etwas früher Schluss gemacht, weil wir so gut waren 🙂 Natürlich komtm es auch vor, das wirklich den ganzen Tag wie angekündigt Unterricht ist. Unsere beide Lehrerinen (Ann-Katrin und Anna) sind beide sehr nett und vermitteln für mein Verständnis, die Sprache sehr gut. Der Unterricht macht Spaß und ist fordernd ohne zu überfordern.

Heute war unsere erste benotete mündliche Prüfung. Aufgabe war es zu zweit oder zu dritt einen Dialog vorzutragen der Themen beinhaltete wie: Wie geht es uns, was haben wir gegessen, wie sieht unser Zimmer aus, was haben wir an, was studieren wir und warum studieren wir überhaupt etc… . Für uns lief das sehr gut – volle Punktzahl!

Insgesamt sind wir also inzwischen fähig etwas Smalltalk auf Schwedisch zu machen und natürlich auch auf Schwedisch einkaufen zu gehen – allerdings ist die Kommunikation mit echten Schweden auf Schwedisch immer noch sehr schwer. Da sie aber fast alle sehr gutes Englisch sprechen ist das kein Problem und wir haben auch schon einige sehr nette Schweden kennengelernt – gerade sind Einführungswochen und sie feiern hier jeden Tag. Und wir haben Prüfungen… Donnerstag geht es mit schriftlichen Grammatikklausur weiter, na das kann ja ein Spaß werden… ich glaube ich sollte hier erstmal Schluss machen und nochmal ein Blick ins Schwedischbuch werfen!

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Der wunderbare Inseltrip

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Nein dieser Blog verkommt nicht zur bloßen Bildergalerie! Aber heute war einfach ein unglaublicher Tag mit so vielen Eindrücken, dass ich sie gleich teilen wollte. Heute hat uns die gute Lina mitgenommen auf eine Rundfahrt zwischen mehreren Inseln um Karlskrona … Weiterlesen

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Kleine Bildergalerie: Die Reise nach Karlskrona und die ersten Tage

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Die Reise nach Karlskrona

Als im Januar die Zusage für mein ERASMUS-Studium an der BTH in Karlskrona, Schweden, kam war klar, dass man da auch irgendwie hinkommen muss. Zum Glück wurde auch ein ziemlich guter Kumpel, Basti, von mir in Schweden an der selben Uni angenommen, so dass wir die Reise zusammen planen konnten. Dieser Blogpost handelt davon, wie unsere Reise verlief.

Reisevorbereitungen

Aus Berichten früherer Studenten hatten wir bereits erfahren, dass die Reise wohl am besten mit dem Zug oder dem eigenem Auto zu bewältigen sei. Da letzteres mangels eines eigenen Fahrzeugs leider nicht möglich war blieb uns wohl nur ein Besuch bei der Deutschen Bahn. Da wurden dann auch flugs die Tickets für den Nachtzug nach Malmö gekauft, da wussten wir allerdings noch nicht genau was auf uns zukommen würde…

Natürlich mussten nicht nur Tickets gekauft werden sondern auch noch jede Menge anderes geregelt werden: Krankenversicherung, Wohnung, Mastercard, geeignete Taschen und Bekleidung etc. Als das erst ein mal alles erledigt war ging es dann noch darum die Taschen zu packen und nach Berlin Hauptbahnhof zu fahren. Persönlich hatte ich einen riesigen Trekkingrucksack, einen großen Rollkoffer, eine Tragetasche mit Bettzeug (und Alkohol), eine große Sporttasche und eine Umhängetasche mit meinem Laptop und anderen wichtigen Dingen. Das alles konnte man im Auto bequem nach Berlin Hauptbahnhof befördern, wie ich das alles danach tragen sollte, wusste ich selbst noch nicht so genau.

Abfahrt: Berlin Hauptbahnhof

Nachdem meine Mutter mich zum Berliner Hauptbahnhof gebracht hatte (nochmal vielen Dank dafür!) kam auch bald Basti mit seinem Berg an Gepäck an. Daraufhin folgten dann auch bald noch einige Freunde, die sich versammelt hatten um noch ein mal „Tschüss!“ zu sagen, was mich wirklich sehr gefreut hat. Darum an dieser Stelle auch noch ein mal einen herzlichen Dank an Anton, Sonja, Sassi, Kristin, Sandra, Arne und Peter!

Den ersten kleineren Schock gab es, als der Zug ankam – es war nicht gerade der modernste Zug und auch nicht gerade sehr lang. Vor allem waren die Schlafkabinen auch nicht gerade groß, sie waren geschätzte 4m² groß. Platz finden sollten hier 6 Menschen, 3 Liegen rechts und 3 links – aber gut wer wird mitten in der Woche schon über Nacht nach Schweden fahren wollen?

Eine ganze Menge Leute, wie es scheint! Während der Bahnhof bei Einfahrt des Zuges noch halbwegs leer war füllte sich der Zug mit der Zeit immer mehr und immer mehr Leute wollten in unsere Kabine. So dass auch unsere Kabine bald mit 6 Leuten und viel Gepäck mehr als nur voll war. Überraschenderweise schafften wir es mit Hilfe der Anderen noch unser Gepäck so weit zu verstauen, dass wir uns doch tatsächlich hinlegen konnten.

Im Zug waren alle sehr nett, auch wenn es doch etwas eng war. Abends trafen wir eine Gruppe Franzosen, die auf ihrem Weg nach Norwegen war. Sie waren dabei etwas Sangria zu trinken – hatten aber Angst, dass der Schaffner sie erwischen würde.

Wir erklärten ihnen, dass wir hier in Deutschland seien und es kein Problem ist in Zügen zu trinken. Als der Schaffner daraufhin sah, wie sie aus der Flasche tranken holte er aus seiner Schaffnerkabine gleich einen Stapel Plastikbecher, weil es sich aus der Flasche ja so unangenehm trinkt. Cooler Typ! Auch ein schönes Beispiel für: „Andere Länder, andere Sitten.“

Als ich mich später noch ein wenig mit dem Schaffner unterhielt erhielt ich noch andere interessante Informationen: So ging die Fahrt nach Schweden nicht über eine Brücke sondern erst ein mal nach Sassnitz, wo wir auf eine Fähre nach Trelleborg umgesetzt wurden. Das ganze geschieht wohl mit einem recht flexiblen Zeitplan, weshalb wir wohl in Trelleborg auch einige Zeit am Bahnhof standen. Es soll auch schon ab und zu ein mal vorgekommen sein, dass der schwedische Kollege, der den Zug ab Trelleborg übernimmt, verschlafen haben soll und somit der Zug doch noch einige Stunden Verspätung hatte.

Zum Glück blieben wir davon verschont, somit blieb uns in Malmö auch noch genügend Zeit Tickets für den Zug nach Karlskrona zu kaufen. In Malmö riss dann meine Tasche mit Bettwäsche, welche wir notdürftig – aber erfolgreich – mit etwas Panzertape und einem Gürtel flickten.

Einmal im Zug riss auch dann gleich noch der Tragegriff meines schweren großen Rollkoffers ab, zum Glück kann man den rollen… Die Zugfahrt verlief ansonsten sehr friedlich. Bemerkenswert war, dass die schwedische Bahn an jedem Bahnhof einen Stopp von ~ 2min zu machen scheint, wahrscheinlich um die Stops im Falle von Verspätungen als Zeitpuffer nutzen zu können.

Basti und sein Rucksack in der Bahn.

Karlskrona

Somit kamen wir dann auch bald in Karlskrona an, dort begegneten wir mit Flo schon bald einem Kommilitonen mit dem wir uns verabredet hatten. Er war schon ein paar Tage in der Stadt und half uns den Weg zu Karlskronahem, unserem Vermieter, zu finden und half uns auch beim Tragen des Gepäcks.

Nach einiger mühsamer Gepäckschlepperei erreichten wir dann auch endlich das Studentenwohnheim, nicht weit von der Universität, in dem wir unterkommen sollten. Nachdem wir alles ausgepackt hatten und uns etwas eingelebt hatten machten wir uns bald auch los um die Stadt zu erkunden. Hier folgen nur einige Bilder, mein nächster Post wird eine ganze Bildergalerie sein, die unsere ersten Eindrücke festhält. Vor allem die Natur ist unglaublich schön hier.

Ein Blick in die Stundentenbude

Ein Steg an der Ostsee

Wunderschöner Sonnenuntergang

Großer Platz im Zentrum von Karlskrona

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass die Reise anstrengend war und ich sehr froh war, dass ich sie nicht alleine antreten musste. Es ist schon gut, wenn man sich mit jemandem unterhalten kann und auch das Gepäck mal kurz aus den Augen lassen kann, weil man weiß, dass jemand anders darauf aufpasst. Karlskrona ist sehr schön und wir haben uns damals schon sehr auf den Sprachkurs gefreut, aber er ist noch besser als wir erst gedacht haben, aber darüber gibt es später hier mehr zu lesen, erstmal bin ich müde und werde schlafen gehen!

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